Geochemische Untersuchungen an einem Vorkommen von Fasersteinsalz
Authors:
Dr. Albert Günter Herrmann
Affiliation:
(1) Sedimentpetrographischen Institut der Universität Göttingen, Lotzetraße 13, 34 Göttingen
Abstract:
Zusammenfassung Am Beispiel des Fasersteinsalzes wird untersucht, ob die Verteilung des im NaCl eingebauten Broms Rückschlüsse auf den Wachstumsvorgang und die Herkunft der für das Wachstum benötigten Lösungen zuläßt. NachSchmidt undMügge erfolgt das Wachstum der Fasern an ihrer Basis. Wenn dieser Vorgang stimmt, sollte der Br-Gehalt in den älteren Teilen des Fasersteinsalzes (in der Mitte der Kluft gelegen) niedriger sein als in den zuletzt gebildeten Partien der Kluftfüllung (an der Kluftwand gelegen). Tatsächlich konnte an dem natürlichen Fasersteinsalz festgestellt werden, daß der Br-Gehalt im Steinsalz von der Mitte der Kluft zum Rand zunimmt. Auch die Lösungszufuhr kann nach diesem Befund nur in Form von Porenlösungen aus dem Nebengestein erfolgt sein. Aus dem Br-Gehalt des Fasersteinsalzes wurde die Br-Konzentration in den Porenlösungen mit 3,5 · 10–1 Gew.- % berechnet.
Summary The distribution of bromine replacing chlorine in fibrous halite of the potash salt mine Marie Louise (Elsaß, France) was determined in order to examine the crystallisation process of this halite. The contents of bromine increase in the cleavage filling of the fibrous halite from the central part to the contact with the marl. The cause of this distribution is the growth of the fibre perpendicular to its base during the opening of the cleavage. The fibrous halite crystallizes from pore solutions originating in the marl rock. The calculation showed that the bromine content in the solution was about 0.35 wt.- %.
Herrn Prof. Dr. Dr. h. c.C. W. Correns zum 70. Geburtstag gewidmet.